Im Jahr 2016 / 17 feierte das Lerchenberggymnasium mit vielfältigen Veranstaltungen sein 25-jähriges Bestehen. Ein Anlass, Rückschau zu halten auf die Entstehungszeit dieser Schule, die zwar nicht zu den "altehrwürdigen" Bildungseinrichtungen Altenburgs gehört, aber trotzdem ihre Tradition hat. Beschlossen wurde der Bau einer neuen Schule im Zusammenhang mit der Entstehung eines Neubaugebietes auf dem Lerchenberg.
Notwendige Nachfolgebauten wie Kindergarten, Schule und Hort waren dringend erforderlich. Die ersten Erdarbeiten begannen 1962. Ein Jahr später war das Hauptgebäude rohbaufertig und im September 1964 wurde der Schulbetrieb aufgenommen, obwohl noch nicht alle Nebengebäude fertiggestellt waren und auch das Außengelände teilweise einem Bauplatz glich.
Die Kosten für den Bau betrugen 2 Mio. Mark. 130.000 Mark wurden im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes erbracht. Im Schulkomplex befanden sich 20 Klassenräume und mehrere Fachunterrichtsräume für alle erforderlichen Bereiche. Für den Sportunterricht standen eine moderne Turnhalle und Außenanlagen zur Verfügung. Im Hort konnten 150 Schüler in sechs Horträumen betreut werden. Außerdem wurde für die Freizeitgestaltung der Hortgarten genutzt. Der Schulgarten war nicht nur ein Teil des Biologieunterrichts, sondern gleichzeitig auch Nutzgarten, denn der Anbau von Gemüse ermöglichte der Schulküche einen abwechslungsreichen Speiseplan. Die Schulspeisung war damals eine echte Zugnummer, da täglich frisch gekocht wurde und jeder Schüler für ein geringes Entgelt (55 Pfennig) ein vollwertiges und schmackhaftes Essen bekam. Gegessen wurde in drei Durchgängen.
Als Anfang September 1964 die Schule für 700 Schüler und 45 Lehrer feierlich eröffnet wurde, war nicht nur die Neugier der Schüler, sondern auch das öffentliche Interesse sehr groß.
Viele Altenburger, insbesondere aber die Lerchenberger, machten sich mit dem Neubau vertraut. In hunderten von Arbeitsstunden wurde im Laufe der Zeit von Eltern, Lehrern, Schülern und Patenbrigaden Werterhaltung betrieben. Lehrer und Schüler der ersten Generation waren hoch motiviert und stolz, in einer so modernen Schule zu lernen und zu lehren. Die gesamte Atmosphäre verpflichtete zum disziplinierten Verhalten, zum schonenden Umgang mit Sachwerten und respektvollem Umgang miteinander und blieb glücklicherweise über viele Jahre erhalten. Obgleich die Schule 1991 ihren Charakter änderte und in ein Gymnasium überführt wurde, fühlen sich viele Ehemalige ihrer Schule noch heute verbunden.